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Von Töss in die Kurpfalz

Nach dem 30-jährigen Krieg.

Auswanderungsziele von Töss Winterthur Wülflingen in die Pfalz

Nach dem Tod von Joachim (Jorgim) HAPS im Jahr 1653 verließ seine Witwe Elisabeth (Elsbetha) geborene HOFMANN zusammen mit ihren drei Kinder Elsbetha (13 Jahre alt), Hans Ulrich (9 Jahre alt) und Salome (4 Jahre alt) um 1656/57 Töss mit dem Ziel Kurpfalz.

Die Pfalz war nach Ende des 30-jährigen Krieges (1618-1648) aus mehreren Gründen ein beliebtes Ziel vieler Auswanderer aus dem Kanton Zürich. Hunderte Auswanderer versprachen sich eine bessere Zukunft in der Kurpfalz. Ausschlaggebend war wohl auch die Religionsfreiheit (der reformierten Zürcher Kantonsbürger) die den neuen Zuwanderern nicht nur in Württemberg sondern auch in der Kurpfalz zugesichert wurde. Mitte des 17. Jahrhunderts zogen auch mehrere Schweizer aus dem Raum Winterthur in die Pfalz und viele zogen in die linksrheinische Pfalz im Raum Neustadt an der Weinstraße.

Elsbetha HAPS, geb. HOFMANN aus Seen (CH), Weg führte vermutlich über Basel am Rhein entlang (andere Familienforscher sind der Meinung entlang des Neckars) und sie und ihre Kinder kamen nach 1657 über Heidelberg nach Brombach im Odenwald. Im Auswandererverzeichnis findet sich dieser Eintrag: „Joachim Hapsen Frau mit 3 Kindern in die Pfalz (1 Sohn 2 Töchterlein)“. Quelle: Auswandererverzeichnis Töss 1657 (STAZ E II 269 / 43) Abwesende Töss 1663 (STAZ E II 270 / 241-243).

Bereits zuvor wanderte Heinrich HERTER aus Wülflingen mit seiner Frau Regula geb. HAPS und seinen Kindern im Jahr 1651 von Wülflingen nach Heidelberg aus: „mit Kindern nach Heidelberg oder 1/2 Stunde davon entfernt weggezogen wegen großer Schuldenlast, geht ihnen jetzt wohl.“ Die Herters erhielten später Bürgerrechte in Haßloch (Pfalz). Vielleicht wurde Elsbetha's Entscheidung für die Auswanderung in die Kurpfalz durch die Cousins ihres verstorbenen Ehemannes beeinflusst?

Schon Ende des 16. Jahrhunderts gibt es Hinweise auf Verbindungen der Winterthurer Haps in den (damals kurpfälzischen) Kraichgau. Am 25. Juni 1582 heiratete Bernhard RETTENBURGER von Eppingen („Ebingen usß der Pfaltz“) Elisabeth HABS aus Winterthur. Ungeklärt ist noch die Verbindung zu den Fischinger Habs, die um etwa 1560 bis um 1623 in und um Fischingen bei Lörrach lebten.

Elsbetha's und Joachim (Jorgim) Haps Sohn Hans Ulrich heiratete am 16. Juli 1667 in Brombach Anna Barbara PREUSCH († 1674) und am 14. Mai 1674 Elisabetha MURR. Hans Ulrich hatte aus beiden Ehen sieben Kinder. Sein jüngster Sohn Hans Michael (1688-1750) gehört zu den „Urvätern“ der (ehemals Winterthurer) Haps in Süddeutschland.

Erwähnt sei schließlich noch ein Familienstamm Habs am Niederrhein, die vermutlich aber aus England stammt und mit den Zürcher Habs keine Gemeinsamkeit hat. Für weitergehende Informationen danke ich!

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